Tag der Organspende: Die ÖNN Chefredakteurin teilt ihre Gedanken

Samstag, 5. Juni 2021 ist Tag der Organspende.

Ursula Charwat ist Chefredakteurin der Österreichischen Nieren Nachrichten (ÖNN). Als langjährig Betroffene, die bereits 2-fach nierentransplantiert ist, hat Ursula natürlich starke Meinung zum Thema Organspende, welches sie mit uns teilen will:

Wollen wir darüber reden oder nachdenken?

20 geschenkte Jahre! Ja, gäbe es die Organspende nicht, dann wäre ich schon lange nicht mehr. Ohne diese unfassbaren Geschenke – Organspenden – wären viele wertvolle Menschen rund um mich nicht mehr am Leben. Ohne die Fortschritte in der Medizin und das Geschick meiner ÄrztInnen, könnte ich vieles, was mir am Herzen liegt, heute nicht machen. Endlich wieder Zukunftspläne schmieden und nicht mehr meine Träume an den Nagel hängen müssen…

Viele Menschen werden mittlerweile chronisch krank oder haben einen Unfall und wissen heute noch gar nicht, welche medizinischen Eingriffe und Therapien sie später benötigen werden. In vielen Religionen wird die Organspende als ein Akt der Nächstenliebe verstanden. Und genau dafür bin ich als Organempfängerin sehr dankbar.

Heute am Tag der Organspende wäre es angebracht, einmal über Organspende und Transplantation nachzudenken, sich selbst bewusst zu werden, was das für sich selbst und die Mitmenschen bedeutet. Und ja, auch über die Entscheidung nachzudenken, will ich oder will ich nicht nach dem Tod meine Organe spenden und damit eine letzte gigantisch gute Tat setzen.

Jedes Jahr wird mehrmals an die OrganspenderInnen in verschiedenster Weise gedacht, meist in Dankesmessen. OrganspenderInnen bleiben ein weiteres Leben lang in dankbarer Erinnerung.

Falls Sie Fragen haben, melden Sie sich bei den zuständigen Stellen, den Selbsthilfeorganisationen (Selbsthilfe Niere, ARGE Niere Österreich, Verband der Herz- und Lungentransplantierten, Verein der Lebertransplantierten Österreichs) oder bei dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens.

Danke!

Ursula Charwat

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